„Daupiné Libéré Camping Tour“ – Teil 1

Einigen Teilnehmern der Donnerstagsausfahrten wird spätestens im „Blauen Affen“ aufgefallen sein, dass ich in den vergangenen beiden Wochen nicht anwesend war. Die Erklärung war ganz einfach: Ich war im Urlaub in den französischen Alpen. Es sollte allerdings kein Trainingslager werden.

Wie bei vielen Radsportbegeisterten ist im Urlaub die Zeit fürs Radtraining sehr limitiert, wenn man mit Freundin, Feund, Ehefrau, Ehemann oder Familie unterwegs ist. In Frankreich gibt es schließlich auch viele Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten, die ohne Rad möglich sind. Deshalb hatte ich mir Ausfahrten mit einer Fahrzeit von bis zu 4,5 Stunden ausgedacht, so dass man theoretisch vom Frühstück bis zum frühen Nachmittag oder vor dem Abendessen unterwegs sein kann. Es blieb somit noch immer Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Aufgrund des Budgets und der wechselnden Standorte im Gebiet der Dauphiné Libéré (seit 2011 in Critérium du Daupiné umbenannt) wurden verschiedene Campingplätze angesteuert, die Startort für verschiedene Touren waren. Aufgrund der vielen Informationen und Eindrücke habe ich meinen Bericht in zwei Teile unterteilt.

Viel Spaß beim Lesen!

1. Etappe: Prolog am Lac du Palandru

Campingplatz: Le Bord du Lac de Paladru – Auf diesem Campingplatz hat man einen Zugang zum Lac du Palandru (42 km nördlich von Grenoble), der aber kein offizieller Badebereich ist. Die beiden Sanitärbereiche sind gepflegt. Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorhanden. Am Empfang befindet sich auch ein WLAN-Zugang für Notebooks.

Strecke: Rund um den Lac de Paladru – Vor dem Abendessen blieb mir noch die Zeit 2 Runden am Lac du Palandru zu fahren, so dass ich gemäß einer Rundfahrt mit einer Art Prolog gestartet bin. Die Uferstraße ist sehr wellig. Die Ostuferstraße ist mit einem längeren Anstieg die anspruchsvollere Seite.

Anstiege in der Nähe: Col du Cucheron (1140 m) 35 km und Col du Granier (1134 m) in 48 km Entfernung

Möglichkeiten ohne Rad: Schwimmen im See, Wandern in der Chartreuse, Besichtigung von Grenoble

Lac de PalandruRadtransport

2. Etappe: Rund um Gap

Campingplatz: La Motte Flottante – Der Campingplatz liegt am Lac de Pelleautier, einen künstlich angelegten See, der primär zum Angeln genutzt wird. In der Nähe des Empfangs bzw. Restaurants befindet sich ein Strandbereich. Die Sanitäranlagen sind sauber. Das Rauschen des naheliegenden Baches ist allerdings nicht gerade leise. Alternativ zum Zelten kann man an diesem Ort auch Blockhütten mieten. Die Möglichkeit, um den See zu reiten, wird vor Ort angeboten. Die Nutzung von WLAN ist am Restaurant möglich.

Strecke: Rund um Gap – Da Gap des Öfteren schon Zielort der Tour de France war, habe ich mir auf meiner Tour zwei „Tour“-Etappen (10. Etappe 2010 und 16. Etappe 2011 jeweils nach Gap) miteinander kombiniert, so dass ein 97 km langer Rundkurs zustande kam. Die Höhepunkte dieses Kurses sind der Col du Noyer (1664 m; 2. Kategorie mit 7,4 km à 5,3%) und der Col de Manse (1269 m; aus Gap kommend 2. Kategorie mit 9,5 km à 5,2 %). Mit dem Col du Festre (1441 m), Col du Rioupes (1430 m) und Col Bayard (1248 m) und dem Anstieg nach Berne bzw. Saint-André über die D994 werden insgesamt 6 Anstiege bewältigt. Vor dem Anstieg zum Col du Festre muss auch der D937 ein relativ kurzer Tunnel befahren werden. Den Col de Manse kann man altenativ statt der vielbefahrenen N85 über die D14 anfahren. Bei der Rückfahrt nach Gap kann man alternativ die D314 als Abfahrt nehmen, in der 2003 Joseba Beloki schwer gestürzt ist.

Anstiege in der Nähe: 14 km Anstieg zur Ski- und Bergstation Céüse 2000 (18 km) und Col du Villar (4 km); sehr bergiges Gelände zwischen Durance und Gap

Möglichkeiten ohne Rad: Wandern, Besichtigung von Gap

Devoluy WestseiteCo du NoyerDevoluy Ostseite

3. Etappe: Montagne de Lure

Campingplatz: Valbelle – Gepflegter Campingplatz abseits von großen Touristenströmen auf einem ehemaligen Bauernhof. Die Sanitärbereiche sind einfach, aber stets sauber. Spielmöglichkeiten für Kinder sind weniger vorhanden. An diesem Ort gibt es die Möglichkeit einen Gemeinschaftsraum mit Kühlschrank und Herd zu nutzen.

Strecke: Rund um den Signal de Lure – Die Auffahrt zur Passstraße unterhalb des Signal de Lure, die auf 1736 m Höhe führt, ist eine Alternative zu den Anstiegen am Mont Ventoux, der weiter westlich liegt. Die offizielle Passstraße ist jedoch der Col du Pas de la Graille (1597 m). Die wesentlich einfachere Südauffahrt von St.-Etienne-les-Orgues wurde 2009 bei Paris-Nizza befahren und endete auf 1600 m Höhe. Die Südseite hatte ich bereits zweimal problemlos befahren, so dass ich die wesentlich längere Nordauffahrt mit ihren steileren Rampen ausprobierte. Fährt man diesen 78,6 km langen Rundkurs anders herum, so nimmt noch die Bergwertung der 4. Kategorie hinter Chateauneuf-Val-St.-Donat (10. Etappe Tour de France 2007) mit. Zudem gibt es mittlerweile eine Internetpräsenz, auf der man seine Fahrtzeit auf der Südseite – „Challenge de Lure“ – mit anderen Fahrern vergleichen. kann. Dazu benöitgt man ein Smartphone …

Anstiege in der Nähe: Mont Ventoux (1909 m) über die Nordseite in 75 km oder Sault in 87 km Entfernung über den Col de la Pigière (30 km), alternative Rundkurse auf Strecken des ehemaligen Cyclosportive „La Sisteronne“ (bis 150 km) möglich

Möglichkeiten ohne Rad: Wandern, Besichtigung von Sisteron, Baden in der Gorges de la Meauge, „La Vallée Sauvage“ (Tierpark)

Montagne de LureCol de Pas de la Graille (1597 m)Blick nach NordenArrivéeBlick auf den Mont Ventoux

 

4. Etappe: Nord- und Südseite des Col de Pontis (1301 m)

Campingplatz: Eine Internetpräsenz oder ein Link sind nicht vorhanden. Ich würde diesen Campingplatz auch nicht weiterempfehlen. Morgens ist es wegen der naheliegenden Uferstraße sehr laut. Und zum Warmduschen benötigt man Marken, wobei nur zwei Duschen funktionieren.

Strecke: Col de Pontis – Der Col de Pontis (1301 m) liegt am Ostufer des Lac de Serre-Ponçon, südlich der Überfahrt nach Savines-le-Lac. Eigentlich war am späten Nachmittag ein kleiner Rundkurs über le Sauze-du-Lac geplant, wobei ich diese schöne Serpentinenstraße auf der Südseite entdeckte, so dass ich sie wieder hochgefahren bin. Die Abfahrt auf dieser Seite würde ich nicht empfehlen, da die Straße sehr steil, die Kurven sehr eng und die Mittelstreifen mit viel Schotter übersät sind.

Anstiege in der Nähe: ein verzweigtes Netz von Anstiegen findet sich im Ubaye-Tal, zu dem auch der Col de Pontis gehört; Col de Parpaillon (2650 m) – eher für Moutainbiker und Aluräder geeignet – in 39 km Entferung; Col de la Bonette (2802 m) in 75 km Entferung;

Möglichkeiten ohne Rad: Schwimmen im See, Wandern, „La Montagne aux Marmottes“ (Tierpark) – einzigartige Flugschau von Greifvögeln und Störchen vor der Kulisse des Lac de Serre-Ponçon

Lac de Serre-PonçonBlick auf PontisCol de PontisSüdseite des Col de Pontis

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