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Unsere RCB-Strecken. Heute: Graveln mit Aussicht
11. Apr
Und es geht weiter mit einigen Eindrücken zu den neuen Gravel-Strecken in unserem Archiv. Nachdem wir in der vergangenen Woche gleich ganz hoch ins Siebengebirge auf den Großen Oelberg gefahren sind werden wir uns heute einige weitere der zahlreichen schönen Highlights im Siebengebirge anschauen – und wir bleiben damit wiederum auf den „braven“ gelben, fürs Radfahren zugelassenen Wegen:
35 km – 740 Höhenmeter – 55% Gravel – Komoot-Link: https://www.komoot.de/tour/307630742?ref=wtd
Vom Campus aus fahren wir zunächst wieder an den Gärten unterhalb von Ramersdorf vorbei und unterqueren die Autobahn. Noch kurz durch ein Wohngebiet, dann beginnt das Klettern. Einmal über die Brücke der A59 und dann in der Nähe der beiden im Wald versteckten Oberkasseler Seen (Blauer See, Dornhecken- und Märchensee, alles Relikte des einstmals umfangreichen Steinbruchs unterhalb des Röckesberges). Oben angekommen gibt es noch einige leichtere Wellen, aber wir können bereits von den extra angelegten Aussichtspunkten über das Rheintal schauen. Am höchsten Punkt, dem Kuckstein befindet sich die vor einigen Jahrgen eigens angelegte „Skywalk Rabenlay“: Ein über die Abbruchkante des alten Steinbruchkante hinausragender Steg, der einen atemberaubenden Blick über die weite Landschauft und hinunter in den Steinbruch bietet.
Weiter geht es auf weitgehend gleichem Level zum höchsten Punkt der Stadt Bonn, dem Paffelsberg (195,3 m ü. NHN), einer kaum wahrnehmbaren Erhebung im Gelände. Wir überqueren die Landstraße in der Nähe von Vinxel und fahren bald darauf hinunter in Richtung einer weiteren Landstraße. Nun kommen wir in die in den vergangenen Jahren regenerierte alte Kulturlandschaft rund um das ehemalige Zisterzienzerkloster Heisterbach (gegründet 1192). Ab jetzt wird wieder geklettert: 190 Höhenmeter über 3,7 km bis hinauf zum Petersberg (335,9 m ü. NHN). Das heutige für Steigenberger renovierte große Luxushotel spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der alten Bundesrepublik. Wir genießen die grandiose Aussicht von der Terrasse aus (seit einigen Jahren mit Biergarten).
Ein Stück fahren wir auf der gut ausgebauten Zufahrtsstraße hinunter (und bauen hoffentlich keinen Unfall wie Leonid Breschnew 1973 mit seinem Gastgeschenk, einem schicken Mercedes) und dann weiter auf dem Waldweg in Richtung Einkehrhaus und unterhalb des Großen Oelberges zur Margarethenhöhe (Achtung – rund um die dortigen Wanderparkplätze sind meist viele Spaziergänger unterwegs, die nicht unbedingt den Sinn der Radrouten im Siebengebirge nachvollziehen können). Von hier können wir zügig über ca. 3 km bergab rauschen (auch wieder: Vorsicht bei Fußgängern), bis zum Milchhäuschen (eine der schönsten Ausflugsgaststätten im Siebengebirge) und weiter, bis wir auf die Zufahrtsstraße zum Drachenfels treffen. Hier fahren zwar keine Autos, aber dafür sind an schönen Tagen um so mehr Menschen zu Fuß und auf Rädern unterwegs – also wiederum Vorsicht!
Jetzt folgt die letzte Steigung, die man auf Asphalt auch gerne richtig mit Power fahren kann. Oben angelangt können wir uns mit dem absoluten Aussichts-Highlight des Siebengebirges belohnen: der Drachenfels – der angeblich meist bestiegene Berg Europas (was für die meisten Leute recht einfach ist, fahren sie doch einfach mit der Drachenfelsbahn hinauf. Die Aussichtsplattform vorne über dem uralten Steinbruch bietet weite Blicke auf das Rheintal, den Westerwald, die Eifel und hinunter auf Bad Honnef und Bonn. Wer noch die besondere Herausforderung sucht kann sich auf dem Fußweg bis ganz hinauf zur Ruine Burg Drachenfels fahren (oder schieben) – 320,7 m ü. NHN und damit 270 m über dem Rhein.
Nun geht es bergab, zunächst ein Stück auf der gleichen Straße wie bei der Auffahrt, dann biegen wir nach links ab in Richtung Schloss Drachenburg (erbaut im Stil des Historismus 1884), kommen an dem auf der Höhe liegenden Lemmerz-Freibad vorbei, anschließend recht steil hinunter bis an den Ortsrand von Königswinter. Von hier könnte man locker am Rhein zurück fahren, aber wir wollen natürlich nochmal ein wenig klettern: Über einige kleine Wege gelangen wir zum Anstieg zum Jufa-Hotel. Nochmals hinunter auf der wenig befahrenen Zufahrtsstraße nach Oberdollendorf, dort durch den Ort bis zum Weinberg am Laurentiusberg. Dies ist die derzeit nördlichste Weinlage in Westdeutschland – wer weiß, vielleicht verlagert sich mit der Klimaerwärmung der Weinbau wieder weiter nach Norden… Ein letzter harter Anstieg – dann können wir unseren letzten Ausblick der Tour genießen: Weinreben, unten der zur Zeit leider geschlossene Weingut Sülz, Oberdollendorf und den Rhein. Zurück zum Startpunkt fahren wir zunächst durch den Wald, dann durch eine attraktive Wohnlage in Oberkassel. Geschichtsinteressierte können sich oberhalb des Sportplatzes in Oberkassel noch das Steiner Häuschen anschauen, die Reste einer mittelalterlichen Wohnanlage. In der Nähe wurden 1914 das Doppelgrab von Oberkassel entdeckt – eine Grablege aus der späten Eiszeit, sehr bedeutsam für die Forschung. Zurück zum Campus durch eine schön gelegene Wohnstraße und auf dem gleichen Weg wie bei der Abfahrt.

Unsere RCB-Strecken: Graveln im Siebengebirge
07. Apr
An Gruppenfahrten ist derzeit ja nicht zu denken, aber was spricht dagegen, alleine oder zu zweit eine Runde zu drehen. Viele von euch machen das auch schon lange. Aber wohin soll es gehen? Schaut doch einfach mal in unserem Streckenarchiv nach. Wir haben dort über die Jahre deutlich über hundert Rennrad-Touren für unsere Dienstags- und Donnerstagsausfahrten zusammengetragen. Alle sind qualitätsgeprüft. Im letzten Jahr wurden alle bei der Überführung von gpsies.com nach Komoot nochmals überarbeitet.
Immer mehr Leute fragen auch nach Gravel-Strecken. Aktuell haben wir deshalb auch begonnen, die „gelben“ Strecken im Siebengebirge zu erfassen. Die Parkverwaltung freut sich bekanntlich nicht über das „wilde“ Fahren im Siebengebirge. Die zugelassenen Strecken mit der gelben Pfeilmarkierung sind aber leider nur in einer unübersichtlichen Karte im PDF-Format beschrieben.
Für den legalen Gravel-Spaß im Siebengebirge stellen wir nun in loser Folge einige der neuen Touren vor.
Heute: „Graveln auf erlaubten Wegen zum Großen Oelberg“
31 km – 570 Höhenmeter – 55% Gravel – Komoot-Link: https://www.komoot.de/tour/315767879?ref=wtd
Vom unserem traditionellen Startpunkt, dem Telekom Campus in Ramersdorf aus fahren wir nach Osten auf den Schießbergweg und dann ein Stück an den Gärten eines Neubaugebietes vorbei, unterqueren die Autobahn und erreichen eine Straße mit schönen Fachwerkhäusern oberhalb von Oberkassel und erreichen nach leichten Steigungen den Weinberg in Oberdollendorf mit seiner schönen Aussicht über den Rhein. Zunächst etwas stärker ansteigend um die „Dollendorfer Hardt“ herum und dann hinunter bis kurz vor Kloster Heisterbach. Wir überqueren die Straße und nehmen den Anstieg am Weilberg (sehenswert: Steinbruch), überqueren nochmals die Landstraße und klettern hinauf zum Stenzelberg-Steinbruch (schöne Aussicht hinunter nach Bonn). Weiter an der Ausflugsgaststätte „Einkehrhaus“ vorbei bis zur Margarethenhöhe. Ab dort wird es endgültig steiler, denn es folgt der Anstieg zum Großen Oelberg (461 m ü. N.N.). Weite Aussichten nach allen Richtungen. Den gleichen Weg wieder hinunter zur Margarethenhöhe, dann am Fuß des Berges hinüber nach Heisterbacherrott. Ab hier fahren wir hinunter durch das schöne Lauterbachtal und erreichen Stieldorf. Ab jetzt geht es nochmal ein wenig hoch bis nach Oberholtorf. Nun haben wir nur noch die Abfahrt hinunter nach Ramersdorf und zum Campus vor uns.
Die Strecke verläuft im Naturschutzgebiet ausschließlich auf den für Radfahren zugelassenen Abschnitten.

Es war einmal …
31. Mrz
Vor Zeiten war eine Schar fleißiger Radfahrerinnen und Radfahrer, die sprachen jedes Jahr als sich die Sonne Tag um Tag abends länger zeigte „ach, lasst uns doch unter den Bäumen am Campus treffen auf dass wir gemeinsam mit unseren frisch geputzten Velos hinausfahren in die frische und frühlingshafte Natur!“
Was sie gesagt hatten so geschah es auch. In großer Zahl kamen sie zusammen und umarmten sich, sie bewunderten die glänzenden neuen Velos und ihre blau und weiß schimmernden Roben und Helme.
Als sie sich alle gegrüßet hatten traten sieben Herren und Damen mit seltsamen gelben Gewändern hervor, einer sprach mit lauter Stimme zu der frohen Schar: „Seid gegrüßet ihr lustigen Gesellinnen und Gesellen! Auf dass wir uns in den schönen Sommermonaten Woche für Woche auf unsere Entdeckungsreisen in Sieben Berge, in den dunklen Wald oder auf die weiten Felder hinausfahren und uns nach der Rückkunft zu einem fröhlichen Umtrunke in dem Biergarten am großen Flusse treffen mögen!“
Und dann fuhren sie hinaus in die weite Welt, zuerst die großen, starken und schnellen Gesellen, danach die weiteren Scharen, mit leichtem Herzen, groß und klein.
Doch eines Tages kam ein großes Ungemach über die Welt und die Menschen mussten sich in ihren Hütten verstecken so sie nicht sterben sollten. Öd und leer lag nun der Campus, still ward es und zwischen den Steinen wuchsen die Dornhecken hervor. Und so ist es noch heute.

Neuer Guide beim RCB ++ Probetouren
27. Jul

Wir begrüßen Oliver im Team unserer Guides! Als Allrounder für Straße und Gelände und als Spezialist für das linksrheinische Gebiet ist er derzeit überall dabei. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Touren!
Und wir wir sind froh, dass es unter unseren Mitgliedern immer wieder Leute gibt, die bereit sind, ehrenamtliche Vereinsarbeit zu übernehmen! – DANKE!
(Noch) kein Vereinsmitglied – aber mal probeweise mitfahren?
Als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Corona-Pandemie bieten wir derzeit unsere Touren nur vereinsintern und auch nur nach vorheriger Registrierung an. Falls ihr trotzdem einmal probeweise mitfahren wollt: Schickt uns eure Kontaktdaten und Mailadresse an
info(at)radtreffcampus.de
Wir bieten euch dann ein spezielles Probe-Angebot: zwischen 40 und 45 km Länge, Schnitt ca. 22 km/h, 200-300 Höhenmeter

Unsere Touren
20. Jul

… und auch am kommenden Mittwoch: Intervalle am Berg mit Holger
Die wissenschaftliche Definition von Training ist: Ein planmäßiger Prozess, der eine Zustandsänderung nach sich zieht. Klingt ziemlich trocken und ist es auch manchmal. Aber es kann auch Spaß machen, wie es Holger bei seinem Angebot für die Vereinsmitglieder beweist. Hier sein Bericht vom vergangenen Mittwoch:
Nach einer kurzen Einweisung ging das Training Richtung Sövener Straße auch schon los. Ich merkte schon bei der Begrüßung, dass die RCB´ler hoch motiviert waren. Bevor es endgültig los ging, noch ein kleiner Schluck aus der Trinkflasche und los.
Die Aufgabe war:
- TF= 50-60 UPM
- HF 80-85 % MHF.
Zur Strecke:
- Steigung 3-6 %
- Belastungszeit: 7-8 Minuten
- Erholungszeit: 3 Minuten.
Das Ganze mit fünf Wiederholungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr diszipliniert und mit Feuereifer bei der Sache.
Ihr wollt auch mitmachen: Bitte schaut in die Vereins-Mail von heute – dort findet ihr die Doodle-Liste zum Eintragen.
(Noch) kein Vereinsmitglied – aber mal probeweise mitfahren?
Als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Corona-Pandemie bieten wir derzeit unsere Touren nur vereinsintern und auch nur nach vorheriger Registrierung an. Falls ihr trotzdem einmal probeweise mitfahren wollt: Schickt uns eure Mailadresse an
info(at)radtreffcampus.de
Wir nehmen euch dann in den Verteiler auf.
Frisch aufpoliert: Unser Streckenarchiv
Einhundertsechsundzwanzig Strecken – alle über die Jahre mit Sorgfalt entwickelt, qualitätsgeprüft durch viele Ausfahrten – und nun auch nach Komoot migriert. Hier findet ihr alles – von der kurzen, flachen Runde an der Sieg bis hin zu Tagestouren mit mehr als 100 Kilometern Länge. Allerdings derzeit bewusst noch ausschließlich für Rennrad auf der Straße. Bei Graveltouren halten wir uns mit Empfehlungen zurück, da es hier oft auf kleinste Details ankommt – außerdem ist es doch schöner, selbst einmal auf Entdeckungsreise zu gehen. Oder ihr kommt mit unseren Guides auf die Touren.
So gehts zu unserem Streckenarchiv auf der Webseite:
Menü –> Über uns –> Strecken
Oder gleich: http://strecken.radtreffcampus.de/

#PowerIsNothingWithoutControl
22. Jun
… Das war einmal ein Werbespruch von Pirelli. Ja, Pirelli, der Reifenhersteller – manch einer (wir reden hier genderspezifisch ausschließlich von Männern) hat Pirelli auch noch aus einem weiteren Kontext in Erinnerung. Aber das ist eine andere Geschichte, die überhaupt nichts mit unserem Thema hier zu tun hat.
Also, deshalb nochmal von vorne: #PowerIsNothingWithoutControl bedeutet für uns, nicht nur zu zeigen, wie stark man am Berg klettern oder in der Ebene ballern kann, sondern dass man auch sein Rad sicher beherrscht – in allen Situationen. Aus der langjährigen Erfahrung mit unseren Ausfahrten wissen wir, dass es da noch seeehr viel Verbesserungsbedarf gibt. Aber – und da haben wir wohl eine weitere Parallele zu der Pirelli-Welt (in allen ihren Ausprägungen): ein Großteil der Autofahrer ist der Meinung, dass er besser fahren könne als der Durchschnitt. Aber wer mal bei einem Fahrtechnik-Training des ADAC mitgemacht hat weiß, was alles passieren kann.
Beim RCB muss man nicht zum ADAC – wir haben mit Norman F. einen Trainer, der die bewährte Arbeit von Thomas L. weiterführen wird und deshalb am vergangenen Wochenende ein Rad-Fahrtrechnik-Training angeboten hat. Man traf sich auf dem Marktgelände in Pützchen in der Nähe unseres RTF-Startortes, der Marktschule. Dort ist Platz ohne Ende, so dass alle Übungen ohne Streß bewältigt werden konnten.
Ziel war der Wiedereinstieg mit Fokus auf sicheres Fahren. Wir alle haben schon viele Erfahrungen gesammelt und jeder kann von jeden lernen. Wiederum stellte sich heraus: Man lernt nie aus und der Fokus auf Fahrtechnik ist keine Zeitverschwendung – und sei es „nur“ um mal auf abgesperrten Gelände das erste Mal gezielt ein Disc-Brake-Bike auszuprobieren (wie eben auch beim ADAC, wo man auch mal so richtig auf die Bremse knallen kann).
Auf dem Programm standen:
- Einklicken & Losfahren
- Schalten
- Bremsen
- Slalomfahren
- Kurventechnik
- und schließlich, nicht unwichtig: endlich mal wieder RCB’ler treffen und zusammen zu fahren, ohne das die Abstandsregeln lästig werden.
Bis auf die Begrüßung mit Abstand haben die Auflagen uns nicht wirklich eingeschränkt. Es wäre auch genügend Platz für mehr TeilnehmerInnen gewesen…
Unsere Ausfahrten in dieser Woche
Ja – wir bieten jetzt wieder Ausfahrten an. Weil wir wissen, dass Corona noch nicht überstanden ist und weil wir als RCB auch nicht ins Gerede wegen irgendwelcher Leichtsinnigkeiten kommen wollen organisieren wir die Touren mit Guides bis auf weiteres ausschließlich über unsere vereinsinterne Kommunikation und ausschließlich für Vereinsmitglieder. Es handelt sich dabei um kleine Gruppen, damit man sich mit den vorgegebenen Abständen noch vernünftig im Straßenverkehr bewegen kann. Es ist eine Voranmeldung erforderlich und die Guides werden keine zusätzlichen Mitfahrenden zulassen.
Bitte habt Verständnis dafür, dass wir dies alles nicht wie früher hier auf der Webseite veröffentlichen können.

Kleine Schritte
15. Jun

Seit heute, 15. Juni, gibt es zwar weitere Lockerungen aus der Corona-Schutzverordnung. So könnten bei nicht-kontaktfreien Sportarten bis zu 30 Personen zusammenkommen. Uns hilft das leider nicht viel, denn es ist weiterhin zu gewährleisten:
- Abstand 1,5 m
- Die Rückverfolgbarkeit in der Verantwortung der teilnehmenden Personen
Deshalb praktizieren weiterhin das Modell, das wir neulich schon in unserer Mail an die Vereinsmitglieder erläutert hatten:
- Punktuelle Angebote für überschaubare Gruppengrößen
- Teilnahme nur nach vorheriger Registrierung mit Tel.-Nr. (die Adresse würden wir bei Bedarf aus der Vereins-Datenbank ziehen)
- Ausschließlich nur für Vereinsmitglieder
Wenn ihr Mitglied im RCB seid erhaltet ihr jeden Montag unsere Mail mit den Angeboten.
- Immer wieder lesenswert: Die Corona-SchutzVO NRW in der aktuellen Fassung
- Empfehlungen des Landessportbundes
Wir hoffen auf euer Verständnis.

Kein Auto- und Motorradstress mehr: Graveln!
08. Jun

Was ist das eigentlich für ein neues Modewort: „Graveln“? Ist das wieder so ein Denglisch wie „Kannst Du mir mal den Content downloaden und die Impediments reviewen?“
Schauen wir mal ins Wörterbuch: Gravel = Kies, Schotter, Grobkies, Feinkies. Wenn Du je mit Deinen 23er Rennradreifen mal in so was reingekommen bist hast Du das Zeug nicht in guter Erinnerung: Es knirscht und knackt, die Steine schlagen an das Unterrohr Deines hübschen Carbon-Boliden, Du bleibst schlagartig stecken und kannst Dich gerade noch fangen. Im schlimmsten Fall gibt es noch einen Platten.
Übersetzen wir das pseudo-englische Wort mal ins Deutsche: „Schottern“ – das liest man jetzt auch immer öfter. Also wirklich mit dem Rad über Schotter – spitze, kleine und staubige Steine fahren?
JA!
Und das macht dann auch noch richtig Spaß – aber nur, wenn Du keine Angst vor Staub und Matsch hast, und ein Rad mit der passenden Ausrüstung fährst:
- Ein etwas robuster gebautes Rennrad, mit Scheibenbremsen und berggängiger Übersetzung
- Breitere Reifen (ideal: 40 mm) mit nicht zu grobem Profil, vielleicht sogar gleich als Tubeless-Variante
- Gelände-Pedale und entsprechende Schuhe, um auch mal – was wirklich vorkommt – schieben zu können
Jahrelang bist Du hier in der Gegend mit dem Rennrad gefahren, kennst jede große und kleine Straße, bist mit dem RCB in den entlegensten Ecken herumgefahren – aber wo soll es jetzt mit dem Gravelrad hingehen?
Du fährst also einfach los, biegst in den nächstbesten Feldweg und gleich geht das Knirschen unter den Reifen los, es ruckelt hin und her – aber es rollt, problemlos! Noch ein wenig mehr Druck auf die Pedale, den Hügel hinauf, auf der anderen Seite wieder runter – läuft!
Dann erkundest Du das Siebengebirge: steilere Wege, aber dank der 34-32 Übersetzung ist auch das kein Problem. Aber warum schauen Dich die Spaziergänger so genervt an? Und was ist das mit diesen gelben und roten Pfeil-Wegweisern? Radfahren bitte nur auf den gelben Strecken – und das sind doch erstaunlich viele. Und das nächste Mal die armen Wanderer nicht durch Heranbrettern erschrecken sondern sich freundlich bemerkbar machen (eine gute Radklingel ist da praktisch) und beim Vorbeifahren bedanken.
Danach schaust Du auf Deine Strecken-Aufzeichnungen: 50, 60 Kilometer, 1000 Höhenmeter und so viele neue Wege! Warum es also nicht mal mit einer längeren Tagestour probieren? So etwas geht aber nicht ganz ohne Planung. Erst mal die Gegend „verstehen“: Eine amtliche topographische Karte 1:50.000 besorgen oder Opentopomap aufrufen: Wo sind die Täler, wo sind die Übergänge, gibt es Höhenzüge, auf denen man gleichmäßig fahren kann? Wälder, Felder? Wo sind die schwierigen Ecken mit Industrie und Verkehr die es zu meiden gilt? Und wo sind die Wanderparkplätze? Diese und ihre Umgebung am besten auch meiden, denn dort häufen sich die Spaziergänger-Gruppen.
Dann mit einem guten Streckenplaner – derzeit ist das wohl Komoot – sorgfältig eine Strecke bauen. Dabei nicht gleich auf die allerkleinsten Pfade setzen – viele davon stellen sich vor Ort als längst vergessene und zugewachsene Abschnitte heraus. Stattdessen auch mal die ein oder andere „Waldautobahn“ einbauen, wie wir sie im Kottenforst und in den Villewäldern finden.
Zum Start nochmal das Rad checken: alle Schrauben fest? Zwei (passende!) Schläuche und auch Flickzeug mitnehmen wenn Du noch mit Schlauch fährst, aber auch bei tubeless sollte ein Schlauch dabei sein. Für das Stopfen größerer Löcher in Tubeless-Reifen empfiehlt sich ein spezielles Reparaturset. Luftpumpe und Mini-Werkzeugsatz und vielleicht sogar auch ein Erste-Hilfe Kit sollten auch noch dabei sein. Zuviel für Deine kleine Satteltasche vom Rennrad? Kein Problem, denn in der Gravel-Szene ist es geradzu schick geworden, größere Taschen mitzuführen, entweder hinter dem Sattel oder am Lenker. Und wenn Du damit sowieso viel Packplatz gewonnen hast – nimm doch gleich Deinen Futter-Proviant mit. In den Zeiten des harten Corona-Lockdowns vor einigen Wochen war das sogar die einzige Möglichkeit, da es nirgends geöffnete Cafés gab.
Du bist Dir noch nicht sicher, ob Du dich auf eine 100+ Graveltour wagen willst? Schau mal, wo unser Vereinsmitglied Michael Kuckstein gefahren ist und hole Dir einige Anregungen:
- Otto-Maigler-See (90 km/417 Hm): Am Vorgebirge und an der Ville entlang zu den Seen im früheren Braunkohle-Abbaugebiet bei Brühl, am Industriepark Knapsack entlang zu dem schönen Freizeit-See. Zurück durch den Kölner Grüngürtel und durch Kendenicher Entenfang.
- Hoher Schaden (109 km/1.936 Hm): Nein, das Rad wurde nicht beschädigt. So heißt der höchste Berg in der Eitorfer Schweiz. Aber das ist nicht die einzige Erhebung, die es hier zu bewältigen gilt. Hügelig nach Hennef-Bödingen und dann kilometerweit auf der uralten Handelsstraße, die heute nur noch ein gewöhnlicher Waldweg ist über den Nutscheid. Hinunter ins Siegtal und wieder hoch zum Hohen Schaden (388 m ü. NN). Zum Abschluß folgen hoch einige Wellen in der Nähe des Hanfbachtales.
- Graveln auf dem Rhein-Wied-Rücken (100 km/1.240 Hm): OK, Margarethenhöhe kennst Du. Aber was kommt danach, wenn Du weiter in Richtung Südosten fährst? Der Stellweg, ziemlich gerade, verbindet die alten Steinbrüche auf der Höhe. Ab Sankt Katharinen wird dann aber nicht auf der Straße gefahren, sondern auf den Waldwegen – die manchmal etwas sind. Malberg, römischer Limes, Rockenfeld und das ehemalige Schloß Monrepos oberhalb von Altwied. Hinunter zur Wied, dort auf schmalen Pfaden bis zum Rhein. Dann aber nicht auf der Hauptstraße, sondern wiederum auf sehr (!) schmalen und manchmal nicht ganz einfachen Pfaden zwischen Bahn und Fluß in Richtung Heimat.
- Naafbachtal und Heckberg (104 km/1.422 Hm): Vorsicht – das Naturschutzgebiet Naafbachtal ist sehr beliebt bei Wanderern und Spaziergängern und die Wege sind manchmal eng. Also lieber nicht an Sonntagen fahren. Es geht recht locker zur Sieg und an der Agger entlang. Ab Kreuznaaf dann in das besagte Tal, sehr pittoresk. Wir folgen dem Bachlauf dann bis hinauf zu seiner Quelle und noch ein Stück weiter bis zum Gipfel des Heckberges (383 m ü. NN) mit schönen Aussichten. Hinunter nach Much und dem Wahnbach abseits der vielbefahrenen Hauptstraße folgend bis zur Talsperre. Dort mehr oder weniger einfach hoch und runter hinüber zur Sieg und flach nach Hause.
- Vischelbachtal-Landskrone-„Müllberg“ (106 km/1.608 Hm): Wir alle sind schon x-mal durch das Dorf Berg gefahren und haben die Abzweigung nach Vischel gesehen. Man kann dort zwar mit dem Rennrad bis zu dem Schlösschen hinfahren, aber weiter hinunter zum Ahrtal nach Kreuzberg geht es eben nur mit einem geländegängigen Rad. Ein Stück flach bis Altenahr und dann hoch auf den Rotwein-Wanderweg und noch höher auf den Kamm (alte Römerstraße). Lantershofen, Karweiler, Segelflugplatz, nochmal hinunter zum Heppinger Bach und dann auf Teilen der alten Krönungsstraße hinauf zur Burgruine Landskron. Grandioser Ausblick auf das Ahrtal genießen, dann weiter in den großen Wald bei Unkelbach (heftige Anstiege dabei) und zum Abschluß nochmal einen weiten Blick vom Berg der ehemaligen Mülldeponie bei Oedingen. Nach Hause über den Rodderberg.
- Bruder-Klaus-Kapellen-Gravel (100 km/716 Hm): Das architektonisch außergewöhnliche Bauwerk des Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor bei Mechernich-Wachendorf ist recht einfach zu erreichen: Man fährt durch den Kottenforst, weiter über die Felder bei Meckenheim, an Rheinbach vorbei bis Kirchheim, kletter danach ein wenig und dann steht das eigenartige Betongebilde da. Zurück durch einen schönen Eichenwald bei Euskirchen, weitere Felder und nochmals einen Wald bis nach Alfter.
- Gravel Steinerberghaus-Teleskop-Tomburg (115 km/1.906 Hm): Ahrtal-Umgebung heißt grundsätzlich: es gibt Höhenmeter. Das kennen wir auch vom Rennradfahren. Hier das Ganze nochmal etwas verschärft: Hügelig einrollen durch Kottenforst in Richtung Lantershofen, hinunter ins Tal und dann zum Teil recht Steil über mehrere Stufen zu dem netten Ausflugslokal mit Alpen-Feeling. Zum Kesselinger Tal und zur Ahr hinunter, anschließend Klettern nach Lind und Effelsberg. Beeindruckend das Riesen-Teleskop unten im Tal. Von dort hinauf nach Scheuerheck und durch den Flamersheimer und Rheinbacher Wald mit einem Abstecher auf die Tomburg in die Ebene bei Meckenheim. Zurück wiederum durch den Kottenforst.
- Die vorläufige Krönung: Gravel Hambacher Forst, Sophienhöhe und Kölner Grüngürtel (174 km/1.065 Hm): Warum nicht mal auf einer stillgelegten Autobahn fahren, bei den Aktivisten mit ihren Baumhäusern vorbeischauen, warum nicht mal ganz nach an den irrsinnigen Tagebau ran? Und dann auf die höchste künstliche Erhebung Deutschlands, die Sophienhöhe? Zum Abschluß noch etwas urbane Kultur im Kölner Grüngürtel.

Sommerfrische in Fernegierscheid
25. Mai
Unsere Gruppenausfahrten können wir leider immer noch nicht anbieten – die Vorgaben zu Abständen usw. sind für unsere Gruppengrößen unrealistisch. Aber ihr könnt natürlich alleine (oder mit der Partnerin/dem Partner eures Vertrauens) fahren. Mit ein paar kleinen Geschichten möchten wir euch ermuntern, unsere Strecken auszuprobieren.
Heute erzählt euch Maria von einer ganz frühen Morgenrunde.
Möchtet ihr auch etwas schreiben? Dann schickt uns euren Text und gerne auch eure Fotos an info(at)radtreffcampus.de

Fernegierscheid (58 km/910 Hm)
Sommerfrische – das beschreibt diese Strecke am besten. Wenn bei uns in Bonn und Umgebung heißes und
dunstiges Wetter angesagt ist, dann sollte man sich diese Strecke zu Gemüte führen, bevorzugt in den sehr
frühen Morgenstunden. Über Oberkassel gewinnt man über Vinxel und Bockeroth an Höhe. Doch statt der
bekannten welligen Strecken geht es rechts ab nach Elsfeld und Jüngsfeld und dann beginnt der Kurzurlaub, das
Seele baumeln lassen. Man gleitet über kleine, gut asphaltierte Straßen, die wirklich kaum befahren sind,
insbesondere in der Früh. Durch Adscheid hoch nach Blankenberg und statt in Süchterscheid nach Uckerath geht
es noch ein wenig weiter Richtung Osten in abgelegene Siedlungen. Die Sonne scheint schon ins Gesicht, aber
die kleinen Täler, die zugigen Höhen halten wundervolle morgendliche Kühle bereit, gespickt mit dem Duft frisch
gemähter Wiesen. Die Strecke geizt nicht mit kurzen beachtenswerten Wellen, hier und da zeigt das Navi auch
mal mehr als 13 % an. In Uckerath kann man links abbiegen und über Büllesbach noch eine weitere schöne
Welle mit tollem Ausblick mitnehmen. Über Holzlar geht es zurück nach Bonn: erfrischt, glücklich und bereit für
einen Tag im Büro. Und wenn ich dann um 16:30 Uhr noch immer in einem Meeting sitze, die Sommerhitze im
Raum steht, dann denke ich an meine morgendliche Sommerfrische im Siebengebirge.
Die gefahrene Tour in Strava: Link


Roubaix op Kölsch – Carbon trifft Basalt
18. Mai

Unsere Gruppenausfahrten können wir leider immer noch nicht anbieten – die Vorgaben zu Abständen usw. sind für unsere Gruppengrößen unrealistisch. Aber ihr könnt natürlich alleine (oder mit der Partnerin/dem Partner eures Vertrauens) fahren. Mit ein paar kleinen Geschichten möchten wir euch ermuntern, unsere Strecken auszuprobieren. Möchtet ihr selbst etwas erzählen? Dann schickt uns euren Text und gerne auch eure Fotos an info(at)radtreffcampus.de
Kopfsteinpflaster – entweder hasst man es – oder man liebt es. Vor Dir liegt ein halber Kilometer mit diesem tückisch schimmernden, archaischen Straßenbelag. Warum gibt es heute überhaupt noch solche Wege? Nach den Seiten hin gewölbt, große Lücken zwischen den Steinen, arschglatt bei Regen, unterschiedliche Steinsorten.
Ja, im RCB-Streckenarchiv hast Du Dir Schloss Falkenlust ausgesucht. Dreiundfünfzig Kilometer, nur 110 Höhenmeter, ist doch eine lockere Feierabendrunde. Aber stand da nicht auch was von 500 m Kopfsteinpflaster? Dieser RCB-Streckenplaner mit seinen Vorstellungen von hartem Radrennsport! Warum nach dem Schloss nicht einfach rechts abbiegen, um die Polizeischule und um die Kiesgrube herumfahren und dann weiter in Richtung Schwadorf auf der geplanten Strecke fahren?
Aber Du denkst an belgische Frühjahrsklassiker, irgendwelche Bemerkungen zum Thema „Weichei“, an Deine bisherigen Versuche auf dem Strava-Segment „Roubaix auf Kölsch“. Und Du weisst, dass Du mit Deinem Hightech-Rad unterwegs bist: Cabonrahmen, die Carbon-Laufräder mit den Profi-Schlauchreifen, 25 mm, keine Satteltasche oder sonst welche Teile, die Dir wegfliegen könnten. Also los!
Kette rauf aufs große Blatt (8000 Watt?), den Lenker nicht an den Bremsgriffen, sondern oben halten, nicht krampfhaft klammern, das Rad „tanzen lassen“, wie es Johan einmal so schön in einem GCN-Video erklärt hat. Den Blick nach vorne, ordentlich Druck auf die Oberschenkel geben und mit Tempo losballern!
Wenn Du absolute Spitze bist, kannst Du es in 45 Sekunden schaffen – das ist zumindest der aktuelle Rekord vom 25. April 2020, gefahren von Junior Tim Teutenberg (na ja, der Name deutet auf einige Radsportgene …). Unsere RCB-Zeiten fangen bei 56 Sekunden an (Jörg G.!), im Mittel liegen wir so bei 1:20.
Es schüttelt und es ruckelt, Du trittst, was das Zeug hält. Du spürst: das Rad ist dafür gemacht! Also weiter. Jetzt kommt diese komische Stelle in der Mitte mit der Wölbung. Nein, Du wirst nicht zur Seite abrutschen, das Rad bringt Dich weiter. Aber was soll dieser blöde Fiesta da vorne – kann der nicht schneller fahren – muss ich den jetzt auch noch überholen? Also links mit etwas Vorsicht vorbei, das wird heute nichts mit Deinem neuen PR, nochmal reintreten – Puls ist jetzt bei 180, aber Du hast es geschafft!
Vorsichtig über die Straße rüber auf den Radweg – nun kannst Du wieder locker werden. War doch nicht so schlimm. Im Gegenteil – Du bist stolz, es wieder geschafft zu haben.
Zuhause schaust Du Dir die Details auf Strava an: 1:16, kein PR, nur Deine viertbeste Zeit – der blöde Fiesta war schuld!